1. Von Orten und Sachen

3. Von geheiligten Dingen

c) Von Glocken und Kirchtürmen

191. Das uralte Zügenglöckerl, das heute in Steinbach am Attersee hängt, wurde von einem Hirten nächst der Großalm in der hinteren Viechtau aus der Erde gegraben. Vier paar Pferde konnten es nicht nach Neukirchen in der Viechtau bringen, während ein paar Kinder es leicht nach Steinbach am Attersee zogen.
Eine andere Überlieferung berichtet, daß die Glocke im Aurachkar gefunden wurde, die Altmünsterer brachten sie nicht mit ein paar Pferden weg, dagegen führten sie die Steinbacher leicht mit einem Stier heim.
Nach einer anderen Erzählung konnte man die Glocke auch nicht mit vier Pferden nach Steinbach bringen, da spannte man zwei junge Stiere, die noch nie zum Ziehen waren verwendet worden, an und nun konnte der Wagen leicht über das Gatterl nach Steinbach am Attersee gebracht werden.

*192. Die Glocke in Vormoos übertraf an Klang selbst das Salzburger Domgeläute. Sie sollte deshalb weggeschafft werden. Aber drei paar Pferde konnten sie nicht wegbringen. Man mußte sie zurückbringen und da ging es mit einem Paar Pferden. Es wurden nun Nieten in die Glocke geschlagen, daher hat sie heute nicht mehr das schöne Geläute.

193. Die Kirchentürme von Walding, Goldwörth und Feldkirchen an der Donau verabredeten eine gemeinsame nächtliche Wallfahrt nach Altötting. Der Waldinger Turm konnte nicht weg, der Goldwörther Turm schaute nach ihm aus und bekam vor lauter Schauen einen Kropf. Ungeduldig hatte sich schon der Feldkirchner Turm ein Stück von der Kirche entfernt, da schlug es 5 Uhr und er konnte nicht mehr zurück. Seitdem steht er ein Stück von der Kirche ab. Der alte Goldwörther Turm aber hatte eine Zwiebelform.
Andere erzählen, daß der dritte Turm nicht der von Walding, sonder der von Eferding war.