St. Roman

Im Schäfberge befindet sich heutigen Tages noch, von einem Moos umgeben, ein großer Felsen, Hochwendstein genannt.

Auf diesem Felsenhügel stand im 16. Jahrhundert ein Ritterschloss, von 3 Brüdern bewohnt. Dieselben gelobten in einer Bedrängnis, 3 Kirchen bauen zu wollen und so entstanden die Kirchen zu Schardenberg, Esternberg und St. Roman.

Mit der Gründung von St. Roman ging es aber so zu. Nicht einig über den Bauplatz, ließ einer der Ritter zwei kräftige Stiere zusammenkuppeln und dieselben in die dichte Wildnis hinausjagen. Die Tiere stürmten fort in westlicher Richtung, bis sie endlich eine der dichtesten Waldstellen erreicht hatten und nicht mehr weiter konnten. An diesem Platze wurde nun die Kirche zu Ehren des heiligen Roman erbaut im gotischen Stil.

Das Dorf, welches um die Kirche entstand, hieß Altendorf und heißt heutigen Tages noch so.

Das ganze soll zur Zeit des 30jährigen Krieges eine weit ausgedehnte Pfarre gewesen sein. Später soll eine große Pest gewütet haben, die alle Menschen wegraffte, bis auf 2 der Ortschaft.

Jetzt wurde die Pfarre eine Filiale zu Münzkirchen und blieb es bis zur Zeit, als Kaiser Josef II. Oberösterreich bereiste.

Zur Poststation Eisenbirn, wo Kaiser Josef Rast hielt, kamen einige Männer von der Filiale St. Roman, unter ihnen der Gastwirt von Altendorf, namens Dullinger, und baten den Kaiser um einen Herrn (d. i. Seelsorger), denn sie wollten eine selbständige Pfarre und eigene Schule haben.

Kaiser Josef II. willfahrte ihrer Bitte. Schnell wurde ein Pfarrhof und eine Schule gebaut (1783). Im Jahre 1843 genügte dieses Schulhaus nicht mehr und es wurde neben der Kirche das jetzige Schulhaus erbaut.



aus "Oberösterreichische Volks – Sagen"
gesammelt von Kajetan Alois Gloning
II. Historische Sagen