Ruttenstein

Auf einem hohen Felsen zwischen der großen und kleinen Naarn, eine Stunde von Weißenbach entfernt, stand einst eine mächtige Burg, die aber jetzt in Ruinen liegt. Einst hieß diese Burg Fürstenstein, später Liechtenstein, da sie lange im Besitze der Lichtensteiner war. Einmal wurde die Burg von Feinden belagert. Die Besatzung aber hielt sich lange heldenmütig, so dass die Belagerer die Feste nur durch Hunger zu bezwingen hofften. Die Eingeschlossenen aber warfen ihren Feinden eine lebende Rutte von den Zinnen der Burg hinab, woraus diese schlossen, dass die in der Burg befindliche Mannschaft keinen Mangel an Nahrungsmitteln habe, worauf die Belagerung aufgehoben wurde und der Abzug des Feindes erfolgte. Seither hieß das Schloss Ruttenstein, welches nun seit 1727 verfallen ist.



aus "Oberösterreichische Volks – Sagen"
gesammelt von Kajetan Alois Gloning
II. Historische Sagen