Der schwarze Mönch im Teufelsturm

Am nördlichen Donauufer, unweit Werfenstein, in der Nähe des Wirbels, stand vor Alters auf einem in den Strom überhängenden Felsen ein alter Turm ohne Dach und Holzwerk, insgemein der Teufelsturm genannt, in welchem ein Gespenst, der schwarze Mönch, hauste und sich öfters sehen ließ. War dies der Fall, so gab es sicher ein Unglück. Als einst Kaiser Heinrich III. mit dem Bischof Bauer von Würzburg und mehreren Hofleuten im Jahre 1045 vorbeifuhr, trat der schwarze Mönch hervor und drohte dem Bischof fürchterlich.

Die Reisenden hielten in Persenbeug Rast.

Der Fußboden des Zimmers, in welchem der Bischof wohnte, stürzte ein. Der Bischof hatte sich einige Rippen gebrochen, und am siebenten Tage war er eine Leiche.

Im Jahre 1530 wurde der Turm abgebrochen, und das Material zu den Schanzen gegen die Türken verwendet; aber noch mancher Abergläubische macht noch heute beim Vorbeigehen furchtsam das Kreuz.



aus "Oberösterreichische Volks – Sagen"
gesammelt von Kajetan Alois Gloning
IV. Mythische Sagen