Das Dachsteinweibl

Einst lebte eine bildschöne Sennerin auf dem Dachsteingebirge. Aber in ihrem Übermut wusste sie nicht, womit sie ihre Mitmenschen ärgern konnte. Aus Strafe dafür wurde sie zur greulichen Hexe und muss als solche herumwandern, bis für sie die Stunde der Erlösung schlägt. Das Dachsteinweibl gilt allgemein als eine boshafte Hexe und erscheint als ein kleines, über alle Maßen hässliches Bettelweib. Der, dem es gerade unterkommt, tut am besten, nur gleich wieder umzukehren; denn es ist dann sicher ein Gewitter im Anzuge oder es droht ein anderes großes Unheil. Manchem Dachsteinbesteiger, so z. B. dem berühmten Peter Gaggmeier von Wallehen soll es auf dem Gosauer Eisfelde begegnet sein.



aus "Oberösterreichische Volks – Sagen"
gesammelt von Kajetan Alois Gloning
IV. Mythische Sagen