Die Enzenpühringer Kapelle

Die Etzenbühringer-Kapelle zwischen den zwei Steinen
Die Etzenbühringer-Kapelle zwischen den zwei Steinen. Foto: Willibald Kutscher

Aufzeichnung von Willibald Kutscher (Steyregg).
Laut Mitteilung vom 17.2.2008 von Gerlinde Steinhart , einer ehem. Lehrerin an der Volksschule Steyregg,  gibt es folgende Geschichte:


Neben der Kapelle sollte sich ein Stein mit einem eingraviertem Kreuz befinden. 
Damals hatte der Teufel mit dem Bauern folgende Abmachung getroffen:

– Der Teufel lässt dem Bauern die Seele im ersten Jahr, wenn die Ernte im Tal gut ist. Dies ist eingetroffen!

– Der Teufel lässt dem Bauern die Seele im zweiten Jahr, wenn die Ernte am Berg gut ist. Dies ist ebenso eingetroffen.
– Im dritten Jahr wollte sich der Teufel die Seele des Bauern holen.

Der Bauer hat jedoch ein Kreuz in den Stein gemeißelt, damit hat der Teufel die Kraft verloren und seine Seele nicht bekommen.

Die Kapelle gibt es noch und sie heißt nach einem Register der Steyregger Bauernhäuser, welches auf Grundlage der Steyregger Pfarrmatriken erstellt wurde, "Enzenpühringer Kapelle". Das ist die ortsübliche Bezeichnung, obwohl es sich laut Systematik der Kleindenkmäler um einen Kapellenbildstock handelt. Den Stein mit dem eingemeißelten Kreuz, rechts neben der "Kapelle" gibt es auch noch.


Hier ist noch eine weitere Version der Sage aus dem Buch "Sagenstraßen in Urfahr-Umgebung" von Elisabeth Schiffkorn:

Stein und Kapelle beim Etzenbühringer

Der Stein mit dem Fußabdruck des Teufels. Fotos: Willibald Kutscher
Der Stein mit dem Fußabdruck des Teufels. Fotos: Willibald Kutscher

Vor vielen Jahren ging einmal ein Handwerksbursche auf einem Wiesenweg den Reichenbach abwärts. Da sah er plötzlich eine schwarze Gestalt mit zwei funkelnden Augen auf einem Stein sitzen. Es war der Teufel.
Ein Ausweichen war ihm nicht mehr möglich, weil er schon zu nahe gekommen war. Sogleich sprach der Teufel den Handwerksburschen an: „Wenn du dich jetzt vor mir niederkniest und mich anbetest, will ich dir die zwei Felsen schenken. Nicht aus Stein, sondern aus Gold sollst du sie haben. Dann bist du der reichste Mann auf der ganzen Welt.“
Der brave Handwerksbursche aber bekreuzigte sich und entgegnete: „Wenn ich auch der reichste Mann dieser Welt würde, könnte ich dies nicht ausführen.“ Da wurde der Teufel so zornig, dass er mit seinem Pferdehuf in den Felsen schlug und mit Gestank und Krachen in die Erde fuhr. Heute ist der Tritt des Teufels
auf einem Stein zu sehen. Zwischen den beiden Felsen steht eine schöne Kapelle.“ Auch diese Sage erzählt von der Christianisierung: nicht um alles Gold der Welt waren die Menschen bereit die alten Götter wieder anzubeten.

Aus dem Buch "Sagenstraßen in Urfahr-Umgebung. 27 Gemeinden und ihre Geschichten. Das Oberösterreichische Sagenbuch", Band 3 von Schiffkorn, Elisabeth (Kap. Steyregg, S. 29–30)

 

 

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